„Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.“ (Henry Ford). Vorzugsweise wird heute online geworben. Eine Besonderheit stellen Google Ads und AdSense dar, weil sich hier Leistungserbringer bzw. Leistungsempfänger im Ausland befinden. Dieser Beitrag stellt diese Online-Werbung aus Sicht des Buchhalters und der Umsatzsteuer dar.
Google Ads (früher “Google AdWords”)
Fangen wir mit Google Ads Werbung an, die Sie selbst bei Google in Auftrag geben und die auf fremden Webseiten bzw. auf der Google Suchseite erscheinen. Dafür bekommen Sie von der Google Irland Limited eine Rechnung gestellt. Es handelt sich durch Google (Leistungserbringer) um eine innergemeinschaftliche sonstige Leistung an Sie (Leistungsempfänger), für die das Reverse Charge Verfahren gilt. Das bedeutet, dass der Leistungsempfänger, also Sie (der Werbende), die Umsatzsteuer an sein Finanzamt abzuführen hat. In Deutschland ist dieser Sachverhalt im § 13b Umsatzsteuergesetz (UStG) geregelt.
Steuersätze
Damit eine ordnungsgemäße Verbuchung stattfinden kann, muss zunächst der korrekte Steuersatz angelegt werden. Gehen Sie dazu im Lexware Buchhalter auf “Verwaltung / Steuersätze” und legen Sie einen neuen Steuersatz “Umsatz-/Vorsteuer 19% – 13b Leistung” an. Als Kurzbezeichnung schlagen wir “13b Leistung” vor, kann aber frei gewählt werden, muss aber von “Bau 19% USt/VSt”, welcher ebenfalls im § 13b UStG geregelt wird, unterschieden werden. Weitere Einstellungen:
Prozentsatz | “19,00” |
Art | “EU” |
USt-Konto | “Umsatzsteuer nach § 13b UStG 19%” 1787 im SKR 03 bzw. 3837 im SKR 04 |
VSt-Konto | “Abziehbare Vorsteuer nach § 13b UStG 19%” 1577 im SKR 03 bzw. 1407 im SKR 04 |
DATEV Steuerschlüssel | “0” (in allen Zeiträumen) |
Sachkonto
Legen Sie ein neues Sachkonto “Werbekosten 13b” als Kopie des Kontos “Werbekosten” (4600/6600 im SKR 03/04) an. Es wird empfohlen, eine “sprechende” Kontonummer zu wählen, also 4613 bzw. 6613, aber das können Sie frei entscheiden. Unter “Eigenschaften” wählen Sie bei Steuersatz den zuvor angelegten Steuersatz, also wie oben empfohlen “13b Leistung”. Bei UStVorPos muss die “46”, bei UStPosErkl (nur in der Pro/Premium-Version) die “846” hinterlegt werden.
Kreditor
Natürlich muss die Google Ireland Limited auch als Kreditor für die Google Ads angelegt werden. Auf der Seite “Anschrift -> Rechnungsstellung” müssen Sie das Häkchen “steuerbare Umsätze” gesetzt lassen und die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer “IE6388047V” (bzw. eine ggf. abweichende Nummer laut Abrechnung) muss eingetragen werden.
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Google AdSense
Google AdSense ist quasi das Gegenstück zu Google Ads. Andere Firmen schalten über Google Ads Werbung, die auf der Google Suchseite und auf Ihrer Webseite erscheint. Für die Klicks auf eine dieser Google Ads Anzeigen bekommen Sie von der Google Irland Limited eine Gutschrift (Provisionsabrechnung) gestellt. Es handelt sich um eine innergemeinschaftliche sonstige Leistung von Ihnen (Leistungserbringer) an Google (Leistungsempfänger), für die das Reverse Charge Verfahren gilt. Das bedeutet, dass der Leistungsempfänger, also Google, die Umsatzsteuer an sein Finanzamt abzuführen hat.
Steuersätze
Bezüglich der Steuersätze gilt hier das Gleiche, wie oben bei Google Ads.
Sachkonto
Legen Sie ein neues Sachkonto “Erlöse Provisionen 13b” als Kopie des Kontos “Erlöse aus Leistungen, für die der Leistungsempfänger die Umsatzsteuer nach § 13b UStG schuldet” (8337/4337 im SKR 03/04) an. Man könnte zwar auch die Originalkonten bebuchen, aber dieser Weg macht das Ganze übersichtlicher und vermischt die Provisionseinnahmen für Google AdSense nicht mit etwaigen anderen Einkünften, die nach § 13b UStG zu versteuern sind. Es wird auch hier empfohlen, eine “sprechende” Kontonummer zu wählen, also 8513 bzw. 6613, aber das können Sie frei entscheiden. Alle Einstellungen bleiben so, wie sie beim Basiskonto 8337 bzw. 4337 hinterlegt sind.
Debitor
Anders als bei Google Ads, ist die Google Ireland Limited hier als Debitor und nicht als Kreditor anzulegen. Auf der Seite “Anschrift -> Rechnungsstellung” müssen Sie das Häkchen “steuerbare Umsätze” gesetzt lassen und die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer “IE6388047V” (bzw. eine ggf. abweichende Nummer laut Abrechnung) muss eingetragen werden.
Beachten Sie bitte, dass Sie für die Erlöse (je nach Umfang) monatlich bzw. vierteljährlich eine Zusammenfassende Meldung abgeben müssen.
IN DER EINNAHMEN -ÜBERSCHUSSRECHNUG ERSCHEINEN ERLÖSE 8400 DOPPELT!!
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IST BESTEUERUNG
Kontrollieren Sie alle getätigten Buchungen. Tritt das Problem auch in der formlosen EÜR auf? Wenn ja, liegt ein Buchungsfehler vor. Wenn nein, dann bitte die Konten-Zuordnungen zur EÜR kontrollieren. Dazu einfach auf “Verwaltung → Kontenaktualisierung” klicken und alle Hinweise kontrollieren.